Der Neue Pauly

Get access Subject: Classical Studies
Edited by: Hubert Cancik and Helmuth Schneider (Antiquity) and Manfred Landfester (Classical Tradition).

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Der Neue Pauly – published in print by Metzler Verlag – is the most complete and most authoritative modern encyclopedia of the ancient world currently available. In nearly 20,000 entries it covers two thousand years of history and culture of Greco-Roman Antiquity and the reception of this in the two thousand years that followed. This unique reference work is also available in print and online as Brill’s New Pauly.

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Naarda

(105 words)

Author(s): Kessler, Karlheinz (Emskirchen)
[English version] (Νάαρδα, auch Νέερδα, Néerda). Am Euphrat nahe Sippar gelegene, bisher nicht lokalisierte mesopot. Stadt (Arr. FGrH 2,861 Fr. 42; Ptol. 5,17,10); hauptsächlich von Juden besiedelt, das Nehardea des Talmud. Von N. aus etablierten die Brüder Anilaios und Asinaios ca. 20-35 n.Chr. eine eigene jüd. Herrschaft in Mesopot. (Ios. ant. Iud. 18,9,1ff.). Im 2./3. Jh.n.Chr. war N. Sitz einer berühmten jüd. Akademie mit Samuel als bedeutendstem Vertreter. Um 260 n.Chr. wurde N. (von Odaenathus?) zerstört und verlor allmählich seine Bedeutung. Kessler, Karlheinz (Emski…

Naarmalcha

(154 words)

Author(s): Kessler, Karlheinz (Emskirchen)
[English version] Aramäische Fluß- bzw. Kanalbezeichnung im zentralen Babylonien, die akkad. nār šarri, griech. Naarsárēs (Νααρσάρης, Ptol. 5,19,2; 6) und lat. Marses (Amm. 23,6,25) entspricht und in griech. ( basíleios potamós u.ä., s. Strab. 16,1,27; Ptol. 5,17,5; Zos. 3,19,3) und lat. Übersetzung ( regium flumen u.ä., s. Plin. nat. 5,21,90; Amm. 24,2,7) als “Königsfluß” wiedergegeben wird. Altoriental. Quellen kennen mehrere Kanäle dieses Namens. Bei den ant. Autoren sind oft Verwechslungen der verschiedenen Bezeichnungen zu konstatier…

Naassener

(301 words)

Author(s): Holzhausen, Jens (Berlin)
[English version] Im gnostischen Sondergut des Hippolytos [2] findet sich eine Schrift der N. (Hippolytos, Refutatio 5,6-11), von denen wir sonst nur bei Theodoretos hören, der sie mit den Ophiten (PG 80, 784) und Barbelo-Gnostikern (PG 83, 361) identifiziert. Ob es sich bei dem Namen um eine Selbstbezeichnung handelt, ist unsicher; nach Hippolytos hätten die Mitglieder dieser Gruppe sich “Gnostiker” genannt. Der Name beruht auf hebr. naḥaš, “Schlange”: Als Quelle der Erkenntnis galt den N. also die Schlange der Paradiesgeschichte. In der N.-Schrift spielt die…

Nababes

(73 words)

Author(s): Huß, Werner (Bamberg)
[English version] Berberischer Stamm in der Mauretania Caesariensis. Nach Plin. nat. 5,21 trennte der Fluß ( flumen) Usar (h. Oued Isser?) die gens der N. von der gens der Macurebi. In Tab. Peut. 2,2-4 sind die N. südl. des Mons Ferratus, des Gebirgszugs Djurdjura (Kabylei), lokalisiert. Sie gehörten wahrscheinlich zum Bund der Quinquegentiani. Huß, Werner (Bamberg) Bibliography J. Desanges, Cat. des tribus africaines ..., 1962, 65f.  F. Windberg, s.v. Nabades, RE 16, 1449f.

Nabalia

(155 words)

Author(s): Wiegels, Rainer (Osnabrück)
[English version] Fluß im Gebiet der Batavi; 70 n.Chr. wurde eine Brücke über die N. unterbrochen, damit auf ihr Iulius [II 43] Civilis und Petilius Cerialis in gehörigem Abstand miteinander verhandeln konnten (Tac. hist. 5,26,1); N. ist evtl. mit der h. Lee zw. Lienden und Maurik in den Niederlanden zu identifizieren [3]. Doch meint Tacitus den Fluß zw. den Kriegsparteien evtl. gar nicht und spricht nur von einem navalis (sc. pons, “Schiffsbrücke”; [2]). Denkbar ist auch, N. bei Tacitus als Lokativ eines Ortes zu verstehen - das legt Ptol. 2,11,28 ( Nauália) nahe [1]. N. heißt auch eine…

Nabarzanes

(53 words)

Author(s): Wiesehöfer, Josef (Kiel)
[English version] (Ναβαρζάνης). Von Curt. (bes. 5,9-10) vorteilhaft charakterisierter Chiliarchos der königlichen Reiterei Dareios' [3] III. Als einziger persischer Kommandeur erfolgreich bei der Schlacht von Issos und beim Königsmord in der Nähe des Bessos, ergab sich N. später Alexandros [4] d.Gr. in Hyrkanien (Arr. an. 3,23,3f.). Wiesehöfer, Josef (Kiel) Bibliography Berve, Bd.2, Nr. 543.

Nabatäer

(4 words)

s. Nabataioi

Nabataioi, Nabatäer

(358 words)

Author(s): Toral-Niehoff, Isabel (Freiburg)
[English version] (Ναβαταῖοι, inschr. NBṬW), arab. Volk in NW-Arabien mit der Hauptstadt Petra, urspr. wahrscheinlich aus dem Ḥiǧāẓ. Umstritten ist die Beziehung zum keilschriftlich belegten aram. Stamm der Nabaiati (7. Jh.v.Chr. [1]) und den Neḇāyôṯ der Bibel (Gn 25,13; 28,9; 39,3; Jes 20,7). Laut Diodoros (2,48f.; 19,94-100) unternahm Antigonos [1] I. 312 v.Chr. zwei erfolglose Expeditionen ins ‘Land der Araber, die N. genannt werden’. Zu dieser Zeit erscheinen diese als staatlich organisierte, handeltreibende Nomaden. Bis in…

Nabatäisch

(181 words)

Author(s): Müller-Kessler, Christa (Emskirchen)
[English version] Die aramäische Schriftsprache des arabisch sprechenden Stamms der Nabatäer (arab. Onomastikon). Sie gehört zur west-mittelaram. Sprachstufe und ist vom 2. Jh.v.Chr. bis 4. Jh.n.Chr. in Gedenk-, Grab-, Votiv- und Bauinschr., Graffiti und Mz.-Legenden sowie einer Beschwörung überl. Fundorte sind Gaza, Elusa, Mampsis, Nessana, Oboda, Petra, Transjordanien mit Amman und Gerasa, der Ḥaurān und Boṣra, die arab. Halbinsel (Ḥiǧāẓ) mit al-Ḥiǧr/Madāin Ṣāliḥ, Madīna, Taimā, vereinzelt ent…

Nabdalsa

(90 words)

Author(s): Meißner, Burkhard (Halle/Saale)
[English version] Wohlhabender numidischer Adliger und Feldherr Iugurthas. 108 v.Chr. unternahm er zusammen mit dessen Vertrautem Bolmikar [4] ein Komplott gegen diesen. Als dies durch Schriftstücke bekannt wurde, verriet N. die Beteiligten, um sich zu retten; Iugurtha ging nur scheinbar auf N.s Ansinnen ein und ließ die meisten der Verschwörer hinrichten (Sall. Iug. 70,1-73,1). Numidae, Numidia Meißner, Burkhard (Halle/Saale) Bibliography M.R.-Alföldi, Die Gesch. des numidischen Königreiches und seiner Nachfolger, in: H.G. Horn, C.B. Rüger (Hrsg.), Die Numider, 1979…

Nabedes

(57 words)

Author(s): Schottky, Martin (Pretzfeld)
[English version] (Ναβέδης). Feldherr Chosroes' [5] I. im Perserkrieg des Iustinianus [1]. Zunächst Kommandant von Nisibis (Prok. BP 2,18,9; 19; Prok. anecdota 2,28), besiegte er die Römer 543 n.Chr. bei Anglon in der Gegend von Dvin/Persarmenien (Prok. BP 2,25,5-35) und unternahm 550 einen Einfall nach Lazika (Prok. BG 4,9,6f.). PLRE 3, 909. Schottky, Martin (Pretzfeld)

Nabis

(593 words)

Author(s): Welwei, Karl-Wilhelm (Bochum)
[English version] (Νάβις). Sohn des Damaratos; umstrittener Repräsentant der letzten Phase der spartan. Reformbewegung. N. wurde nach dem Tod des Machanidas (207 v.Chr.) - offenbar als Angehöriger einer Seitenlinie der Eurypontidai - zunächst Regent in Sparta. Er festigte seine Macht durch Beseitigung des jungen Königs Pelops (Diod. 27,1) und führte dann selbst den Königstitel (Syll.3 584). Von Polybios (13,6,1-7,11) und späteren Autoren wird N. als grausamer Tyrann charakterisiert (Diod. 27,1; Liv. 33,44,8; 34,32,3; Plut. Titus 13; Paus. 4,29,10).…

Nabonadios

(4 words)

s. Nabonid

Nabonassar(os)

(145 words)

Author(s): Oelsner, Joachim (Leipzig)
[English version] (Ναβονάσσαρος). Gräzisierte Form des babylon. Königsnamens Nabû-nāṣir. N.s Regierungszeit (747-734 v.Chr.) ist nicht durch spektakuläre Ereignisse gekennzeichnet. Seine Bekanntheit verdankt er der Tatsache, daß Klaudios Ptolemaios (Cens. 21,9) als Epoche für seine astronomischen Berechnungen den Beginn des ersten Regierungsjahres N.s (berechnet auf 26. Febr. 747 v.Chr.) ansetzt (“Ära Nabonassars”; im “ptolem. Kanon” lückenlose Liste der über Babylonien herrschenden Könige bis zu …

Nabonid

(365 words)

Author(s): Oelsner, Joachim (Leipzig)
[English version] Letzter König der neubabylonischen Chaldäer-Dyn. (555-539 v.Chr.; Chaldaioi), akkadisch Nabû-nāid; griech. Ναβόννεδος bzw. Ναβονάδιος (u.a. auch im ptolem. Kanon; Königslisten; [5. 98]). Bei Hdt. 1,74,17; 77,12; 188,4 ist mit Labynetos wohl ebenfalls N. gemeint. Nach der Ermordung seines Vorgängers Lābāši-Marduk (Sohn des Neriglissar) wurde N. in vorgerücktem Alter auf den Thron erhoben. Er stammte weder aus dem bisherigen Königshaus noch aus einer der wirtschaftl. einflußreichen Familien Babylons. Nach der aut…

Nabû

(153 words)

Author(s): Richter, Thomas (Frankfurt/Main)
[English version] (akkad. Nabīum, aram. nbw/ nbwy, griech. Νάβου, Νέβου), abgeleitet von der gemeinsemitischen Wurzel nb in der Bed. “Ankündiger/Berufener”. Seit der altbabylonischen Zeit zunächst in Babylonien bezeugter Gott der Schreibkunst und Weisheit; galt seit mittelbabylon. Zeit als Sohn des Marduk. Seit dem 1. Jt.v.Chr. galt in Babylonien Nanaja, in Assyrien Tašmētu als seine Gemahlin. Seine Bed. und Popularität übertraf schließlich sogar diejenige Marduks. In hell. Zeit wurde N., der auch mit Apollo…

Nabupolassar(os)

(191 words)

Author(s): Oelsner, Joachim (Leipzig)
[English version] Erster König (625-605 v.Chr.) der neubabylonischen (chaldäischen) Dyn. (Chaldaioi), akkadisch Nabû-apla-uṣur, gräzisiert Ναβουπολάσσαρος. N., nach Berossos ehemals assyr. General (nach einer Keilschrifttafel gab es auch einen gleichnamigen König des Meerlandes [2. 46 Nr. 107]), gelang es, das nach dem Tode des Königs Kandalanu entstandene Machtvakuum auszunutzen und in längeren Kämpfen schließlich das gesamte Babylonien zu erobern; nach einer Chronik [2. Nr. 2] war der 23. Nov. 626 der Ter…

Naburianos

(83 words)

Author(s): Röllig, Wolfgang (Tübingen)
[English version] (Ναβουριανός). Nach Poseidonios (überl. bei Strab. 16,1,6) soll N. neben Kidenas und Sudines einer der babylon. Gelehrten gewesen sein, deren genaue Beobachtungen von Mondumläufen und Sonnenständen von den Griechen zum sog. “System A” ausgebaut und zur Grundlage der mathematischen Astronomie gemacht wurden. Er ist wohl identisch mit einem Nabû-rīmannu, der um 500 v.Chr. gelebt haben dürfte und dessen Name sich z.B. im Kolophon einer babylon. Mondtafel findet. Röllig, Wolfgang (Tübingen) Bibliography P. Schnabel, Berossos und die babylon.-hell. Lit., …

Nachahmung

(6 words)

s. Imitatio, Mimesis

Nachbarn, Nachbarschaft

(879 words)

Author(s): Osborne, Robin (Oxford)
[English version] Je enger die Beziehungen innerhalb einer Ges. sind und je geringer die Mobilität ausgeprägt ist, eine desto größere Rolle spielen N. (γείτονες/ geítones; lat. vicini) im Leben des einzelnen oder der einzelnen Familie. In Sprichwörtern und Redensarten, die die gesamte Ant. hindurch in Umlauf waren, werden die Bed. eines guten N. und die Schwierigkeiten, die von schlechten N. verursacht werden können, immer wieder betont; dabei ist es verm. kein Zufall, daß gerade in der frühen griech. Lit. sowie in Texte…
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